Stell Dich kurz mit ein paar Worten vor.
Sehr gerne. Mein Name ist Angelika, ich 44 Jahre alt, alleinerziehende Mutter und seit 20 Jahren selbstständige Fotografin für Unternehmenskommunikation. Seid 2018 bin ich außerdem Achtsamkeits-Coach und Business-Coach. Ich bin kreativ, sportlich, fröhlich, vielseitig interessiert, offen, manchmal etwas schüchtern, ziehe mich gerne in die Natur zurück.
Aktuell habe ich 3 Berufe: Ich gebe Persönlichkeit-Trainings und unterstütze Frauen bei Ihrer Gründung. Ich fotografiere Menschen in Unternehmen und ich bin Coworking Space Inhaberin.
Jetzt gab es ja auch eine Zeit vor Flow Working. Was hast Du vor Flow Working Wiesbaden gemacht?
Ich habe deutschlandweit für Unternehmen und in der Politik fotografiert, war in einer Partei aktiv und habe mich jahrelang bei den Wirtschaftsjunioren Mainz im Arbeitskreis Existenzgründung engagiert.
2012 habe ich für 1,5 Jahre mit meiner Familie auf einem Segelboot gelebt. Nach einem Sturm, bei dem wir das Boot verloren haben, sind wir 2014 nach Deutschland zurückgekehrt. Seither bin ich Alleinerziehend. Ich habe mich viel mit dem Rollenbild der Frau beschäftigt, ich habe viele Coaching Ausbildungen absolviert bevor ich 2018 die Idee zu Flow Working in einem Workshop entwickelt habe.
In der Rolle als Fotografin habe ich 20 Jahre Unternehmen, Personal, Führungskräfte beobachtet, erlebt, erfahren, ihnen zugehört und viele Kenntnisse daraus gewonnen.
All diese Erfahrungen und meine eigene berufliche Transformation fließen in Flow Working mit ein.
Was war der Prozess von deinem Dasein als Fotografin hin zur Idee und Gründung? Wer oder was hat dich dabei inspiriert?
Vor einigen Jahren habe ich eine Allergie bekommen. Das war mein kleiner Weckruf, in meiner Arbeitswelt Änderungen vorzunehmen. Die Ayurvedische Medizin führte mich auf den Weg.
Ich entdeckte, dass die Werte meiner Kunden und mir nicht mehr zusammenpassten. Auch die Glaubenssätze, wie ich als Selbstständige agiert habe, waren gesundheitlich bedenklich und es gab Talente und Merkmale in meiner Persönlichkeit, die ich vernachlässigt habe. Insgesamt war ich unterfordert, gelangweilt und suchte nach neuen Herausforderungen.
Nach sechs Jahren Homeoffice hatte ich die Schnauze voll. 20 Jahre Einzelkämpfer-Dasein empfand ich als ermüdend und mich zog es mehr und mehr in die Themen Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung. Von da an absolvierte ich mehrere Coaching-Ausbildungen und entwickelte die Idee eines achtsamen Workspace.
In der Psychologie wird Flow als ein beglückender Zustand völliger Vertiefung beschrieben. Gab es ein Erlebnis, das dein erstes Flow-Erlebnis beschreibt?
Ja, ich komme aus dem Leistungssport und ich kann mich erinnern, dass ich schon als kleines Kind beim Fahrradfahren, oder später beim Malen, aber auch beim Fotografieren oder Tanzen meine persönlichen Flow-Momente erlebte und noch heute erlebe.
Wann erlebst Du Flow?
Wenn ich das tue, was mir Freude bereitet: mich mit Menschen austauschen, andere Menschen stärken und unterstützen, Sachbücher lesen, Lösungen finden, das Thema Persönlichkeitsentwicklung in die Welt tragen, tanzen, bewegen und Flow Working weiter entwickeln. Gerade mache ich zusätzlich eine Business-Coach- & Face-Reading-Ausbildung bei Eric Standop.
Die Gesellschaft und damit auch ihre Erwartungen an Individuen verändern sich rasant. Wie würde Arbeiten in deiner idealen Welt aussehen?
Meine Version liegt im Arbeitskultur- und Sinneswandel. Die Grenzen zwischen Arbeiten und Privat sind immer fließender, gleichzeitig erhöht sich das Tempo. Hinzu kommen ungesunde Ernährung, toxische Menschen, zu höhe Ansprüche und Druck von den Vorgesetzt*innen oder von sich selbst. Kennzahlen für viele Unternehmen sind immer noch der Umsatz. Ihre größten Ressourcen – den Menschen und die Natur – haben sie leider nicht im Blick.
Ich wünsche mir eine Unternehmenskultur, in der Vertrauen, Individualität, Vielfalt und Persönlichkeit unterstützt und gefördert werden und in der Nachhaltigkeit und Gesundheit die oberste Priorität hat. Nur gesunde Menschen sind zufriedene Menschen und können positiv in der Welt wirken und neue Ideen kreieren.
Wie möchtest Du mit Flow Working einen Beitrag in dieser Welt leisten?
Neue Ideen entstehen leichter in geschützten und inspirierenden Räumen. Raus aus den alten Wänden bringt einfach frischen Wind. Das erlebt jeder Mensch im Urlaub.
Ab 2023 werden wir Workshops anbieten die Menschen in ihrer Persönlichkeit unterstützen und Tools an die Hand geben mit denen sie sich selbst coachen können.
Was waren die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung von Flow Working?
Ganz klar: die Pandemie. Einen Space in einer Zeit zu gründen, in dem sich Menschen begegnen und austauschen und Begegnungen gesetzlich verboten sind, ist eine Katastrophe. Doch gleichzeitig hat mich das extrem motiviert. Niemals zuvor habe ich gespürt, wie wichtig Menschen für uns in unserem Leben sind und wie wichtig es ist, sich auszutauschen. Die gesamte Branche leidet sehr unter der Pandemie. Ich bleibe zuversichtlich! Drückt mir und allen Spaces die Daumen, dass wir es schaffen.
Was sind aktuell Deine größten Herausforderungen?
Ganz simpel: den Mut nicht verlieren. Geduldig sein. Akzeptieren, dass es nicht in meinem Tempo vorangeht. Der Space ist leer – es fließt kein Geld (als Gründer haben wir keine Unterstützung erhalten). Das ist für mich als Macherin die absolute Herausforderung. Derzeit kompensiere ich das ganz gut durch Sport. Das tut mir gut und lenkt mich von meinem eigenen Drama ab.
Worauf freust Du dich besonders, wenn Du auf die nächsten Monate und Wochen blickst?
Die kleinen Dinge des Lebens. Freunde treffen, in die Natur gehen, Kraft tanken. Ich lerne dass es nicht immer nach meinem Willen geht. Ich lerne sich nicht über die Arbeit zu definieren und ich freue mich über meine Coachingausbildungen, Zeit mit meinen Freunden und meinem Sohn. Und ich lerne, dass Freizeit viel spass macht und arbeite an einer 4-Tage Woche.
Wenn du mehr über das Flow Working oder Angelika erfahren möchtest, nehme gerne Kontakt zu mir auf.
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